Novocure erreicht für Patienten mit einem neu diagnostizierten Glioblastom in Deutschland die Anerkennung und Übernahme der Kosten von Optune durch die gesetzlichen Krankenkassen.

Dr. Christina Proescholdt hat jahrelang als Neurochirurgin Hirntumorpatienten behandelt, ihre Sorgen und manchmal auch ihre Verzweiflung hautnah miterlebt. Für das Glioblastom gab es wenig Therapieoptionen – bis Ende 2014 die positiven Studiendaten zu TTFields eine neue, zusätzliche Behandlungsmöglichkeit eröffneten.

„Ich habe schnell erkannt, welch ein revolutionärer Gedanke hinter TTFields steht“, erinnert sich Christina. „Doch ich wusste, egal wie gut eine Therapie und wie stark ihre wissenschaftliche Evidenz auch ist: Damit sie Patienten langfristig nutzen kann, muss eine neuartige Behandlungsmodalität inhaltlich und strukturell ihren festen Platz im Gesundheitssystem erhalten.“  

Was Christina aus der Klinik zu Novocure brachte, war der unbedingte Wille, TTFields möglichst vielen Krebspatienten, die davon profitieren können, zugänglich zu machen.

Von Beginn an war ihr klar, dass die Erreichung dieses Ziels auch die Aufnahme von TTFields in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen erfordert. Eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen im Einzelfall anzufragen war zwar möglich, doch musste dazu jeder Patient mit Hilfe seiner behandelnden Ärztin oder seines behandelnden Arztes einen individuellen Antrag bei seiner Krankenkasse stellen. 

„Das hat nach anfänglichen Schwierigkeiten im Großen und Ganzen gut funktioniert, weil die meisten Kassen den therapeutischen Nutzen der TTFields-Therapie, die in unserem Produkt Optune® zur Anwendung kommt, für ihre Versicherten erkannten“, erklärt Christina. Für alle Beteiligten war dies jedoch auch mit viel Aufwand verbunden – und mit einer Unsicherheit für die Patienten. „Wir wollten für diese schwerkranken Patienten und ihre Angehörigen daher die Sicherheit schaffen, dass die Behandlung mit Optune eine Leistung ihrer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird und damit über ihre Versichertenkarte abgerechnet werden kann.“

Im Arzneimittelbereich ist der Weg bis zur Aufnahme als GKV-Leistung vorgegeben. Für Optune, das als ambulantes medizinisches Gerät zur Therapie einer lebensbedrohlichen Erkrankung eingesetzt wird, gelten diese Vorgaben nicht. „Es gab keine Landkarte, die uns klar zum Ziel geführt hätte“, sagt Christina, die den Prozess als Senior Director Health Policy bei Novocure begleitet hat. „Wir mussten uns selbst einen passenden Weg erschließen.“ 

Novocure kontaktierte den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Der G-BA beurteilt, welche Therapien im Sinne einer ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Gesundheitsversorgung von den gesetzlichen Krankenkassen zu erstatten sind. Bald fand die erste Beratung durch den G-BA statt. „Die positive Resonanz auf unser Anliegen, das ehrliche Interesse an Optune, am Wirkmechanismus, an den Studiendaten und auch am Gerät selbst – das war eine solide Grundlage und eine große Ermutigung für die weiteren Schritte“, erinnert sich Christina.

Der gesamte Prozess sollte vier Jahre in Anspruch nehmen. Zunächst führte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) eine neutrale Prüfung aller vorhandenen wissenschaftlichen Daten durch und bestätigte die gute Wirksamkeit der Therapie bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen. In der Folge beschloss der G-BA schließlich im März 2020, die TTFields beim neu diagnostizierten Glioblastom in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufzunehmen.

„Jetzt haben gesetzlich versicherte Patienten in Deutschland, die von diesem aggressiven Hirntumor betroffen sind, einen viel besseren Zugang zu Optune“, fasst Christina zusammen. „Ich bin froh, dass Novocure diesen Weg für die Patienten gegangen ist.“

„Jetzt haben gesetzlich versicherte Patienten in Deutschland einen viel besseren Zugang zu Optune. Ich bin froh, dass Novocure diesen Weg für die Patienten gegangen ist.“

Christina Proescholdt,
Senior Director, Health Policy

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,Optune passt sich an den Patienten an.‘

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